Was geschah am 2. Dezember

Was geschah am 2. Dezember in der Geschichte? Hier bieten wir Ihnen einen einzigartigen Blick auf die Ereignisse, die die Welt geprägt und verändert haben. Ob es bedeutende Entdeckungen in Wissenschaft und Technik, bemerkenswerte kulturelle Höhepunkte, bedeutsame sportliche Errungenschaften oder prägende gesellschaftliche Ereignisse sind – in dieser Rubrik haben wir für jeden Tag des Jahres bemerkenswerte Meilensteine aus unserer gemeinsamen Geschichte zusammengetragen.
1804
Napoleon Bonaparte, der Erste Konsul Frankreichs, krönt sich in einer prunkvollen Zeremonie in der Kathedrale Notre-Dame in Paris zum Kaiser der Franzosen. Er nahm die Krone aus den Händen von Papst Pius VII. und setzte sie sich auf sein eigenes Haupt, um seine Autorität und seinen Ehrgeiz zu symbolisieren. Er krönte auch seine Frau Josephine zur Kaiserin und begründete eine neue Dynastie, die Frankreich bis 1815 regierte.
1823
US-Präsident James Monroe formuliert in seiner jährlichen Botschaft an den Kongress der Vereinigten Staaten die Monroe-Doktrin. Die Doktrin besagt, dass der amerikanische Kontinent nicht länger für die Kolonisierung durch europäische Mächte offen steht und dass jeder Versuch, die Unabhängigkeit oder Souveränität eines amerikanischen Staates zu beeinträchtigen, von den USA als feindlicher Akt betrachtet wird. Die Doktrin besagt auch, dass sich die USA nicht in die inneren Angelegenheiten oder Kriege Europas einmischen und dass sie dasselbe von Europa erwarten. Die Doktrin wurde zu einem Eckpfeiler der US-Außenpolitik und zu einer Quelle von Einfluss und Kontroversen in der westlichen Hemisphäre.
1852
Charles-Louis-Napoléon Bonaparte, der Neffe von Napoleon Bonaparte und Präsident Frankreichs, folgte dem Beispiel seines Onkels und krönte sich als Napoleon III. zum Kaiser der Franzosen. Er wählte den 2. Dezember als Datum seiner Krönung, um an den Jahrestag der Krönung seines Onkels im Jahr 1804 und seines eigenen Staatsstreichs im Jahr 1851, der die Zweite Republik beendete, zu erinnern. Er regierte Frankreich als autoritärer Führer bis 1870, als er im Deutsch-Französischen Krieg von Preußen gefangen genommen und durch eine Revolution abgesetzt wurde.
1877
Dem französischen Physiker und Erfinder Louis Paul Cailletet gelingt in seinem Labor die erste Verflüssigung von Sauerstoff. Er verwendete eine Methode namens adiabatische Expansion, bei der Sauerstoffgas in einem Zylinder komprimiert und dann schnell durch eine Düse freigesetzt wurde. Durch den plötzlichen Druckabfall kühlte das Gas ab und kondensierte zu flüssigen Tröpfchen. Das Experiment von Cailletet war ein Durchbruch in der Tieftemperaturphysik und ebnete den Weg für weitere Studien über verflüssigte Gase.
1883
Johannes Brahms’ “Dritte Symphonie in F-Dur” wird von den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Hans Richter uraufgeführt. Die Symphonie wurde von Brahms zwischen 1882 und 1883 komponiert und war seinem Freund Hans von Bülow, einem Dirigenten und Pianisten, gewidmet. Die Sinfonie wurde von Kritikern und Publikum positiv aufgenommen und für ihre lyrischen Melodien, ihren harmonischen Reichtum und ihre emotionale Tiefe gelobt.
1925
Die BASF fusioniert mit fünf anderen deutschen Chemieunternehmen zur I.G. Farbenindustrie AG (I.G. Farben), die zum damals größten Chemieunternehmen der Welt wird. Der Zusammenschluss war durch den wirtschaftlichen Druck nach dem Ersten Weltkrieg motiviert und zielte darauf ab, ein Kartell zu schaffen, das im globalen Wettbewerb bestehen und verschiedene Märkte wie Farbstoffe, Arzneimittel, Kunststoffe, synthetischen Kautschuk, Sprengstoffe, Düngemittel usw. beherrschen konnte. Die I.G. Farben spielte eine berüchtigte Rolle bei den Kriegsanstrengungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit Nazi-Deutschlands während des Zweiten Weltkriegs und wurde nach dessen Niederlage aufgelöst.
1942
Enrico Fermi, ein in Italien geborener Physiker, der vor dem Faschismus in die USA geflohen war, führte an der Universität von Chicago die erste kontrollierte nukleare Kettenreaktion durch. Dazu baute er einen Kernreaktor namens Chicago Pile-1 unter der Tribüne eines Fußballstadions zusammen. Der Reaktor bestand aus Uranstäben, die von Graphitblöcken umgeben waren, die als Moderator zur Verlangsamung der Neutronen dienten. Die Kettenreaktion war Teil des Manhattan-Projekts, eines geheimen US-Programms zur Entwicklung von Atombomben während des Zweiten Weltkriegs. Die Kettenreaktion markierte den Beginn des Atomzeitalters und eröffnete neue Möglichkeiten und Herausforderungen für Wissenschaft und Gesellschaft.
1950
“I Robot”, eine Sammlung von neun Science-Fiction-Kurzgeschichten von Isaac Asimov, wird von Gnome Press in den USA veröffentlicht. Die Geschichten wurden ursprünglich zwischen 1940 und 1950 separat in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht und waren durch ein gemeinsames Thema verbunden: die Interaktion zwischen Menschen und Robotern, die Asimovs berühmten Drei Gesetzen der Robotik folgen. Die Geschichten befassten sich mit verschiedenen ethischen, sozialen und philosophischen Fragen im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz und Robotik. Die Sammlung war eines von Asimovs einflussreichsten Werken und inspirierte viele andere Schriftsteller und Filmemacher.
1956
Fidel Castro und Ernesto “Che” Guevara landen mit 80 Revolutionären des Movimiento 26 de Julio (Bewegung des 26. Juli) auf der Motoryacht Granma im Osten Kubas. Sie waren von Mexiko aus losgesegelt, um einen Guerillakrieg gegen die Diktatur von Fulgencio Batista zu beginnen, der 1952 durch einen Putsch an die Macht gekommen war. Die Landung stieß auf den Widerstand von Batistas Streitkräften, und nur 22 Rebellen überlebten. Sie zogen sich in die Berge der Sierra Maestra zurück und führten einen erfolgreichen Feldzug, der Batista 1959 stürzte.
1961
Fidel Castro, der nach der kubanischen Revolution die Führung Kubas übernommen hatte, erklärte sich in einer Radiosendung zum Marxisten-Leninisten und kündigte die Einführung des Kommunismus in Kuba an. Außerdem bekannte er sich zur Sowjetunion und prangerte die USA als imperialistischen Feind an. Seine Erklärung markierte einen Wendepunkt im Kalten Krieg und führte zu zunehmenden Spannungen und Konfrontationen zwischen Kuba und den USA, wie z. B. der Invasion in der Schweinebucht und der Kuba-Raketenkrise.
1970
Die U.S. Environmental Protection Agency (EPA) wird durch eine von Präsident Richard Nixon unterzeichnete Verordnung gegründet. Die EPA wurde gegründet, um die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen, indem sie Bundesgesetze und -vorschriften über Umweltverschmutzung, Abfallwirtschaft, giftige Substanzen, Pestizide, Wasserqualität, Luftqualität und andere Umweltfragen durchsetzte. Die EPA führte auch Forschungs-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeitsprogramme zur Förderung des Umweltbewusstseins und des Umweltschutzes durch.
1974
Das Emirat Kuwait erwirbt eine bedeutende Beteiligung an der Daimler-Benz AG, einem deutschen Automobilhersteller mit Sitz in Stuttgart. Der Anteil wurde auf rund 14 % der Aktien des Unternehmens geschätzt und machte Kuwait zum größten ausländischen Aktionär von Daimler-Benz. Die Transaktion war Teil der Strategie Kuwaits, seine Investitionen zu diversifizieren und seine Öleinnahmen zu sichern.
1983
Otto Graf Lambsdorff, der deutsche Wirtschaftsminister und Mitglied der Freien Demokratischen Partei (FDP), verliert auf Antrag der Bonner Staatsanwaltschaft seine parlamentarische Immunität. Die Staatsanwaltschaft untersuchte seine Verwicklung in die Flick-Affäre, einen politischen Skandal, bei dem illegale Spenden der Flick KG, eines großen Industriekonzerns, an verschiedene politische Parteien im Gegenzug für Steuererleichterungen und Vergünstigungen aufgedeckt wurden. Lambsdorff trat kurz darauf von seinem Amt zurück und wurde später wegen Steuerhinterziehung verurteilt.
1990
Am 3. Oktober fanden in Deutschland die ersten gesamtdeutschen Wahlen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Wiedervereinigung statt. Die Wahl fand gleichzeitig mit der ersten gesamtberliner Wahl seit 1946 statt. Beide Wahlen wurden von der Christlich-Demokratischen Union (CDU) unter der Führung von Bundeskanzler Helmut Kohl gewonnen, der eine Schlüsselrolle bei der Verwirklichung der deutschen Einheit gespielt hatte. Die CDU bildete eine Koalitionsregierung mit ihrer Schwesterpartei Christlich-Soziale Union (CSU) und ihrem früheren Partner FDP.
1994
In Frankfurt am Main wird der erste Drogenkonsumraum für Heroinabhängige auf der Grundlage des Betäubungsmittelgesetzes eröffnet. Der Raum war eine überwachte Einrichtung, in der Süchtige in einer sicheren und hygienischen Umgebung Drogen injizieren konnten, ohne Angst vor Verhaftung oder Überdosierung zu haben. Der Raum bot auch medizinische Versorgung, Beratung und Überweisungsdienste, um den Süchtigen zu helfen, ihre Sucht zu überwinden. Der Raum war Teil einer Strategie zur Schadensbegrenzung, die darauf abzielte, drogenbedingte Todesfälle, Krankheiten, Straftaten und soziale Probleme zu verringern.
1999
Nordirland erhält zum ersten Mal seit 1972 seine Autonomie zurück, als das Parlament aufgrund der als “The Troubles” bekannten sektiererischen Gewalt ausgesetzt wurde. Die Autonomie wurde im Rahmen des 1998 von verschiedenen Konfliktparteien unterzeichneten Karfreitagsabkommens wiederhergestellt. Mit dem Abkommen wurde eine Regierung mit geteilter Macht zwischen Unionisten und Nationalisten eingesetzt, die unterschiedliche Ansichten darüber hatten, ob Nordirland Teil des Vereinigten Königreichs bleiben oder sich Irland anschließen sollte. Mit dem Abkommen wurden auch Institutionen für die Zusammenarbeit zwischen Nordirland und Irland sowie zwischen Großbritannien und Irland geschaffen.
2001
Enron, ein US-amerikanisches Energieunternehmen, das einst zu den größten und angesehensten Unternehmen der Welt gehörte, meldet Konkurs an, nachdem es wegen Bilanzbetrugs und Korruption aufgeflogen war. Der Skandal deckte auf, dass Enron seine Gewinne und Vermögenswerte aufgebläht, seine Schulden und Verluste versteckt und die Energiemärkte manipuliert hatte. Der Skandal erschütterte das Vertrauen von Anlegern und Gläubigern weltweit und führte zum Zusammenbruch von Enrons Wirtschaftsprüfer Arthur Andersen und zur Verabschiedung des Sarbanes-Oxley Act, eines Gesetzes zur Verbesserung der Unternehmensführung und Rechenschaftspflicht.
2003
Ein neues chemisches Element, das vom GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung (damals Gesellschaft für Schwerionenforschung) in Darmstadt, Deutschland, entdeckt worden war, wurde zu Ehren der Stadt, in der es entstanden war, offiziell Darmstadtium genannt. Das Element hatte die Ordnungszahl 110 und wurde durch Beschuss von Bleiatomen mit Nickelionen synthetisiert. Das Element war sehr instabil und zerfiel schnell in andere Elemente. Der Name Darmstadtium wurde von der Internationalen Union für reine und angewandte Chemie (IUPAC) nach einer fünfjährigen Überprüfung genehmigt.
2004
Vier leitende Angestellte des deutschen Halbleiterunternehmens Infineon werden in den USA wegen ihrer Beteiligung an einer weltweiten Preisabsprache zu Geld- und Gefängnisstrafen verurteilt. Die Führungskräfte hatten sich schuldig bekannt, an einem Komplott zur Festsetzung der Preise für DRAM-Chips (Dynamic Random Access Memory), die in Computern und anderen elektronischen Geräten verwendet werden, beteiligt gewesen zu sein. Die Absprachen betrafen Großkunden wie Dell, Hewlett-Packard, Apple, IBM und Gateway und veranlassten sie, höhere Preise für DRAM-Chips zu zahlen.
2005
Microsoft bringt seine Videospielkonsole der zweiten Generation, die Xbox 360, in Europa auf den Markt. Die Konsole wurde in Nordamerika am 22. November und in Japan am 10. Dezember veröffentlicht. Die Xbox 360 konkurrierte mit Sonys PlayStation 3 und Nintendos Wii in der siebten Generation von Konsolenspielen. Die Xbox 360 zeichnete sich durch verbesserte Grafik, Online-Dienste, kabellose Controller und eine große Spielebibliothek aus.
2016
Donald Trump, der zum US-Präsidenten gewählt wurde, sein Amt aber noch nicht angetreten hatte, führte ein Telefonat mit Tsai Ing-wen, der Präsidentin von Taiwan. Das Telefonat war ein Novum, denn seit 1979, als die USA die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abbrachen und China im Rahmen der Ein-China-Politik als einzige legitime Regierung Chinas anerkannten, hatte kein US-Präsident oder designierter Präsident direkt mit einem taiwanesischen Staatsoberhaupt gesprochen. Der Anruf verärgerte China, das Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet, die notfalls mit Gewalt mit dem Festland wiedervereint werden sollte. Der Anruf warf auch Fragen zu Trumps außenpolitischen Absichten und Kompetenzen auf.
2018
US-Präsident Donald Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping vereinbaren bei einem Treffen während des G-20-Gipfels in Argentinien einen Waffenstillstand im Handelskrieg. Die beiden Staatsoberhäupter beschlossen, für 90 Tage keine weiteren Zölle auf Waren der jeweils anderen Seite zu erheben, während sie über ein umfassendes Handelsabkommen verhandeln, das Fragen wie den Schutz der Rechte an geistigem Eigentum, den Marktzugang, den Technologietransfer usw. regeln soll. Der Handelskrieg hatte Anfang des Jahres begonnen, als Trump Zölle auf chinesische Importe im Wert von Milliarden von Dollar verhängte, um das Handelsdefizit zwischen den USA und China zu verringern und gegen Chinas angeblich unfaire Handelspraktiken vorzugehen. China revanchierte sich mit eigenen Zöllen auf US-Waren.